PORTUGAL

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Nach dem Ende der Diktatur im Jahr 1974 und dem EG-Beitritt 1986 galt Portugal als das Armenhaus Europas. Neben sozialen und kulturellen Veränderungen musste zwangsläufig eine Modernisierung der Wirtschaft erfolgen. Die EU unterstützte viele wirtschaftliche Projekte, und heute gilt Portugal als ein positives Beispiel für eine stabile Volkswirtschaft: Der Staatshaushalt ist solide, die jährliche Wachstumsrate liegt deutlich über dem EU-Durchschnitt, und die Arbeitslosenquote ist gering. Auch auf Madeira, das durch die Randlage Wettbewerbsnachteile hat, ist ein wirtschaftlicher Aufschwung zu spüren. Aber besonders hier wird der soziale Unterschied zwischen der Land- und Stadtbevölkerung deutlich. 

Als Mitglied der Europäischen Union und der NATO spielt Portugal sowohl in europäischer als auch in weltpolitischer Hinsicht eine bedeutendere Rolle, als man ihm aufgrund seiner Größe zuschreiben würde. 

In Portugal wird überwiegend Landwirtschaft betrieben, und ca. 75 % seiner Agrarerträge und Vieherzeugung sind für den Export bestimmt. Der Getreideanbau, besonders Weizen und Mais, stellt den größten Anteil dar, aber auch die Olivenölproduktion und der Gemüseanbau sind bedeutend. Der Weinanbau, jährliche Produktion ca. 15 Mio. Hektoliter, dominiert die Agrarwirtschaft nördlich des Douro (Portwein-Region). 

Portugal ist Europas größter Erzeuger von Kork, aber auch die Herstellung von Dosennahrung sowie die Olivenölproduktion und -export spielen eine tragende Rolle. Einen wichtigen Platz in Portugals Wirtschaft nimmt auch die Fischindustrie ein. 

Die Bauindustrie und die Metallverarbeitung haben an Bedeutung gewonnen, genauso wie die Tourismusindustrie, die inzwischen die größte Deviseneinnahmequelle für Portugal darstellt und die aufgrund der natürlichen Gegebenheiten einen konstanten Zuwachs erfährt. Portugal, seit 1986 Mitglied der Europäischen Gemeinschaft, kann seitdem einen gesunden, wirtschaftlichen Wachstum verzeichnen, 

In Anbetracht von Portugals Größe betreibt es einen recht großen Außenhandel. 

Die Gesamtimporte (vorwiegend Nahrungsmittel, Getränke, Weizen, Rohöl, Maschinen, Autos und Rohstoffe) überwiegen die Gesamtexporte (Textilien, Bekleidung, Schuhe, Papiermasse, Wein, Kork und Tomatenmark). Großbritannien, Deutschland, Frankreich und andere EU-Länder sind Portugals wichtigste Handelspartner.